Optimieren des E-Bikes: So steigern Sie die Leistung ohne Bußgelder

2024-02-27 21:32:00 / Das E-Bike Akku Magazin von AKKUman.de - Bewertungen, News & Tipps / Kommentare 0
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Optimieren des E-Bikes: So steigern Sie die Leistung ohne Bußgelder

Gelegentlich wünschen sich viele E-Bike-Nutzer eine höhere Leistung, besonders wenn es um das Bewältigen von steilen Hügeln geht. Einige versuchen, durch Tuning mehr Power aus ihrem Elektrofahrrad herauszuholen, doch eigenmächtige Upgrades können rechtliche Konsequenzen haben. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Leistung Ihres E-Bikes auf legale Weise steigern können, ohne Bußgelder zu riskieren.

E-Bikes, die nicht ausdrücklich als Mountainbikes deklariert sind, unterstützen ihre Fahrer zuverlässig auf geraden Strecken mit ihrem Elektromotor. Bei Steigungen über zehn Prozent kann jedoch eine unangenehme Überraschung auftreten: Der Motor gibt auf, und das Pedelec muss mühsam den Rest des Hügels geschoben werden.

Dieses Problem entsteht, obwohl der Motor eigentlich ausreichend Kraft für das Bewältigen von Steigungen hätte. Der entscheidende Faktor ist die Umdrehungszahl: Ein Motor in einem elektrischen Trekking-Rad benötigt eine bestimmte Umdrehungszahl, um mit maximaler Leistung zu arbeiten. Wird diese Zahl nicht erreicht, reduziert der Motor seine Leistung und schaltet letztendlich ab.

Besonders bei E-Bikes mit Mittelmotor, der am häufigsten anzutreffenden Bauweise, müssen die Pedale in einer bestimmten Frequenz getreten werden, damit der Motor effektiv unterstützt. Dies bedeutet oft, dass das Rad selbst im niedrigsten Gang mindestens 12 km/h erreichen muss, damit der Motor optimal funktioniert. Auf flachen Strecken und leichten Anstiegen stellt dies kein Problem dar, aber bei steileren Hügeln und Auffahrten reichen Muskel- und Motorleistung möglicherweise nicht aus, um diese Geschwindigkeit zu halten oder zu erreichen. Für eine volle Motorleistung im niedrigen Drehzahlbereich wäre eigentlich ein E-Mountainbike erforderlich.

Ist es legal, ein E-Bike zu tunen? Legale Optimierung für mehr Leistung

Es gibt eine Möglichkeit, ein E-Bike mit einem Mittelmotor so anzupassen, dass es auch steilere Anstiege bewältigen kann, ohne dabei gegen Gesetze zu verstoßen. Dieser Trick ist weder illegal noch im eigentlichen Sinne ein klassisches Tuning, dennoch optimiert er die Art und Weise, wie der Motor seine Leistung abgibt.

Bei E-Bikes mit Mittelmotor kann der Fahrer die Übersetzungsverhältnisse zwischen Antrieb und Reifen verändern. Dies wird erreicht, indem ein möglichst kleines Ritzel vorne am Motor und ein möglichst großes Ritzel hinten verwendet wird. Diese Methode funktioniert auch mit einer Nabenschaltung, obwohl eine Kettenschaltung bevorzugt wird, wie von stern.de berichtet. Bei E-Bikes mit Nabenmotor, bei denen der Motor direkt mit der Radumdrehung verbunden ist, ist dieser Trick leider nicht anwendbar.

Viele Bosch-Motoren haben Ritzel mit 14 Zähnen als kleinste Größe. Durch den Austausch eines 14-Zahn-Ritzels gegen eines mit 20 Zähnen lässt sich eine Steigerung von 30 Prozent erzielen. Selbst wenn das originale Ritzel 18 Zähne hatte, bedeutet der Wechsel immer noch eine Steigerung von beachtlichen 22 Prozent. Anleitungen für den Ritzeltausch finden sich online, und wer die Arbeit selbst durchführen möchte, benötigt einen Knarrenkasten, ein Set Inbusschlüssel und spezielle Werkzeuge für Fahrräder sowie den Motor, wie einen Kurbelabzieher und ein "Lockring Tool" für das Ritzel.

Das Austauschen des Ritzels sollte in den meisten Alltagssituationen für die meisten Steigungen ausreichend sein. Falls nicht, kann zusätzlich das hintere Ritzel bei einer Nabenschaltung oder die Kassette bei einer Kettenschaltung ausgetauscht werden. Hier gilt das umgekehrte Prinzip: Das hintere Ritzel sollte möglichst viele Zähne in der Kassette haben.

Moderne Trekkingräder verwenden oft 10-fach-Kassetten, wobei das größte Ritzel 32 oder 34 Zähne hat. Dieses kann gegen eine Kassette mit 40 oder sogar 42 Zähnen ausgetauscht werden, was die Übersetzung um weitere 20 Prozent verändert. Für diesen Umbau benötigt man eine Kettenpeitsche und ein Verschlussring-Werkzeug von hoher Qualität, da sich Kassetten oft festziehen können. Bei der Wahl von 42 Zähnen sollte darauf geachtet werden, dass die alte Kette möglicherweise zu kurz ist und ebenfalls ausgetauscht werden muss.

Die Ergebnisse dieser Modifikationen sind beeindruckend: Wenn die Motorunterstützung zuvor bei 12 km/h und weniger versagt hat, ist nach dem Umbau nur noch eine Geschwindigkeit von 8,7 km/h oder sogar nur 6,4 km/h nötig.

Die Umbauten beeinträchtigen den Motor nicht, da nur die äußere Übersetzung verändert wird, während der Motor selbst genauso schnell wie zuvor dreht. In seltenen Fällen akzeptiert der Motor die Änderungen nicht und gibt eine Fehlermeldung aus. Dann muss die Software von einer Fachwerkstatt angepasst werden. Trotzdem sind diese Modifikationen völlig legal, und die bisherige Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h wird dabei nicht überschritten.

Die Liste der tuningkompatiblen Motoren, die getunt werden können, umfasst eine Vielzahl von Herstellern und Modellen. Hier sind die aufgeführten Motoren:

  • Bosch Gen4: Smart System 2022 (BES3)
  • Bosch Gen4: Performance Line (+ CX) oder Cargo Line ab 2020
  • Bosch Gen3: Active Line Plus ab 2018
  • Bosch Gen2: Active oder Performance Line (+ CX) ab 2014
  • Bosch Gen1: Classic oder Classic+ Line von 2011 bis 2014
  • Yamaha Powerdrive: PW-X, PW-X2, PW-X3, PW-SE, PW-ST oder PW-TE
  • Yamaha Powerdrive: PW
  • Yamaha Syncdrive: Giant SyncDrive Life, Core, Pro oder Sport
  • Yamaha Syncdrive: Giant SyncDrive C Mittelmotor ab 2014
  • Shimano STEPS: EP-8
  • Shimano STEPS: E8000, E7000, E6100, E6000, E5000 mit und ohne elektr. Di2
  • Brose: Mittelmotoren, Drive C, Drive T Drive S, Drive TF oder Drive S Mag
  • Specialized (Brose): 1.2E (Drive CB), 1.1, 1.2 (Drive T), 1.2S (Drive TF), 1.3 (Drive S Alu), 2.1 (Drive S Mag)
  • Panasonic: Mittelmotor, Multi Speed Assist, X0 oder GX0 (Ultimate)
  • Impulse: 1, 2 & EVO & EVO RS Mittelmotoren
  • Bafang: Motoren mit mittlerem Antrieb
  • TQ Systems: HPR 120S Motoren
  • Haibike Flyon: TQ Mittelmotoren
  • Powerplay: Rocky-Mountain-Dynamic-Powerplay
  • BionX: Antriebe ab Juni 2009 mit CanBus System
  • AEG: Eco Drive, Sport Drive oder Comfort Drive
  • Heinzmann und ELFEi V3 Motoren
  • Conti: E Bike Systems (CeBS)
  • NCM
  • Neodrives & Xion von Alber
  • Fischer: Stiller Antrieb
  • Pendix: eDrive
  • Fazua
  • Polini: EP-3
  • OLI
  • BH
  • e-novation

Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass nahezu alle Frontmotoren und viele Heckmotoren (außer BionX, Neodrives & Xion sowie Heinzmann) nicht von der Geschwindigkeitsbegrenzung befreit werden können. Bei E-Fahrrädern mit Automatik-Schaltung (außer Di2) und/oder Dual Battery kann es vorkommen, dass das Tuning lediglich eingeschränkt funktioniert. Die oben genannte Liste gibt einen guten Überblick darüber, welche Motoren getunt werden können.

Fragen und Antworten zum E-Bike Tuning:

1. Wie funktioniert das E-Bike Tuning?
Beim E-Bike Tuning werden verschiedene Methoden angewandt, um die werkseitige Geschwindigkeitsbegrenzung des Elektrofahrrads zu umgehen oder zu erhöhen. Dies kann beispielsweise durch die Modifikation der Motorsoftware, den Einsatz von Tuning-Chips oder die Anpassung von Sensoren geschehen.

2. Wie schnell kann man mit einem getunten E-Bike werden?
Die Geschwindigkeit eines getunten E-Bikes hängt von der Art des Tunings ab. Je nach Methode kann die Geschwindigkeitsbegrenzung aufgehoben oder erhöht werden. Die genaue Geschwindigkeit variiert und ist abhängig vom verwendeten Tuning-Verfahren sowie den gesetzlichen Vorschriften.

3. Welche Modifizierungsmethoden gibt es?
Es gibt verschiedene Modifizierungsmethoden für E-Bikes, darunter die Optimierung der Motorsoftware, der Einsatz von Tuning-Chips, das Entfernen von Geschwindigkeitsbegrenzern oder das Verändern von Sensoreinstellungen. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, sich über die Legalität und Auswirkungen zu informieren.

4. Wie sieht das Gesetz zum E-Bike Tuning aus?
Das Gesetz zum E-Bike Tuning variiert je nach Land und Region. In vielen Ländern ist das Tunen von E-Bikes gesetzlich nicht erlaubt, da es die Sicherheit im Straßenverkehr beeinträchtigen kann. Verstöße gegen diese Vorschriften können zu Bußgeldern und anderen rechtlichen Konsequenzen führen. Es ist wichtig, die lokalen Gesetze zu kennen und sich an sie zu halten.

5. Welche Alternativen gibt es zum Tuning des E-Bikes?
Anstelle des Tunings gibt es alternative Möglichkeiten, die Leistung und Reichweite eines E-Bikes zu optimieren. Dazu gehören die Auswahl leistungsstarkerer Batterien, das Upgrade auf effizientere Motoren oder die Verbesserung der aerodynamischen Eigenschaften des Fahrrads. Diese Alternativen ermöglichen eine bessere Performance, ohne gegen gesetzliche Bestimmungen zu verstoßen.
 


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